Wörterbuch
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- Aa,aa V. ´An , an`; wie bei Aawooch oder aalache.
- aabännle V. ´anbändeln,anmachen`.
- aabaue V. 1.´Ackerland bewirtschaften; z. B. Getreide, Kartoffeln anbauen`. 2.´Anbau an vorhandenem Gebäude errichten, anbauen`.
- aabiere V. ´anbieten`; aageborre ´angeboten`.
- aabinne V. ´anbinden`; er isch gebunne ´verheiratet`.
- Ääch n. ´Auge`; er hat Ääche wie e Bussard ´gutes Sehvermögen`.
- Äächäbbele n. V. zählb. ´Augäpfelchen`; Kosewort,Wertschätzung für kleine Kinder. RA.: du bisch mei Äächäbbele ´mein allerliebster Schatz`.
- Äächedeggl m. ´Augenlid` n.
- Äächhäsl n. ´Eichhörnchen`; auch Äächhas ´Eichhase`. Früher,etwa vor 1960 wurden Eichhörnchen in Schaukäfigen gehalten. Auf 1000 Einwohner kamen ungefähr 5 Tiere.
- Aadääl n. Anteil, Erbteil.
- aadadsche V. ´unerwünschtes berühren,anfassen`.
- Äädäggs f. ´Eidechse`.
- Aadängge n. Erinnerung, Erinnerungsstück.
- Äädebbl f. ´Topinambur, Erdäpfel`.
- äädeirich Adj. ´eindeutig`.
- äädermlich Adj. ´einfältig, schwächlich`; eindärmelich.
- aafange V. ´anfangen`; mer wänn aafange ´wir wollen anfangen`; das Wort `beginnen` ist hier in der Region fremd.
- aagange Adj. ´angegangen, ist geschädigt, enttäuscht, hereingefallen, wurde betrogen, war unvorsichtig, leichtgläubig`.
- Aagäwwer m. zählb. ´Angeber, Prahler, Prahlhans`. Ggs. & Ggs. bescheidener Mensch
- aagenähm Adj. ´angenehm`; Ggs. uuagenähm.
- aagenumme ´angenommen`; aangenumme `s wer so, wass nood ´angenommen es wäre so, was dann`...
- aagewähne V. ´angewöhnen`; Gewohnheit ´Gewuhnet`; er muß sich dra gewähne ´sich dran gewöhnen`.
- Aagschdalde f. ´Unternehmungen`; er macht kä Aagschdalde ´er unternimmt nichts woran man erkennen könnte, dass etwas geschehen, getan werden soll`.
- aahalde, halde V. 1. ´anhalten, halten, stoppen, stehen bleiben`. 2. ´anhalten, eindringlich bitten, betteln; RA.: er kann aahalde wie de Gribbl (Krüppel) am Weg, ´jammern, flehend bitten`.
- Aai n. ´Ei`; Aaijer Pl. ´Eier`.
- aalange V. anfassen, berühren.
- aalänge V. ´anlängen,verlängern,verdünnen, (z.B. eine Soße…).
- aamache V. anmachen, Feier-, Owwe-, Kerz- aamache´Feuer-, Ofen-, Kerze- anzünden`; beim Herd heißt es Feier mache ´Feuer machen`.
- Äämer m. ´Eimer`.
- aamierich Adj. ´anmutig,gutmütig`.
- aanämme V. annehmen.
- äänich Adj. ´einig`; sinner eich noch äänich in de Familje,ja? Nood woadn emol ab,bisser eier Sach´Vermögen`gedält hänn.´sind leider oft nicht mehr einig,nach Aufteilung der Erbmasse`. uuäänich ´uneinig`.
- Ääns,änns unz. 1.´die Zahl eins`,2.´jemand`,RA.:änns hat gsaacht...´eine(r)oder jemand hat gesagt...`.
- aaranze V. ´unsanftes,aggressives ansprechen. Er hat mich aageranzt ´unfreundlich angesprochen`.
- Äärn f. ´Ernte, Getreideernte`; d Frucht abmache ´das Getreide mit der Sense mähen`.
- Ääsächzicher m. ´ein Einzelner von einem Paar`; z.B. do isch wier so e Ääsächzicher, wenn nur eine Socke von zwei, nach dem Waschen der Wäsche auftaucht.
- aaschdegge V. 1.´anzünden,ein Feuer entfachen`. 2.´sich infizieren. 3.´inspiriert sein von Ideen`. 4.´etwas anstecken am Revers`.
- aaschmuse Adj. ´einlenken, Kontakt suchen, schmeicheln`. Er hat sich aagschmust beimerr ´eingeschmeichelt bei mir`.
- aaseganz Adj. ´ganz und gar, vollständig, restlos`.
- aatirme V. ´Z.B. eine Anweisung jemandem mit Nachdruck ans Herz legen`.
- Ääwedd f. Ärwedd, ´Arbeit`; `s isch alles e` Ärwedd ´es ist alles eine Arbeit`. Ääwedde Pl.
- Ääwich m. ´Efeu,lässt sich ableiten von Ewig (Ewigkeitssymbol),als immer und ewig grüne Kletterpflanze`.
- Aazuuch m. ´Anzug`; er hat sei beschder Aazuuch aa un isch domit gut aagezoche ´gut gekleidet`. Aaziech Pl. Anzüge`.
- abbännisch abbännisch mache - ´jemandem etwas ausreden,von eigenen Ideen überzeugen wollen`.
- äbbes ´etwas`,z.B.:ich saachderr(saachda) mol äbbes schienes ´ich sage dir mal etwas schönes`.
- abbieche V. ´abbiegen, verhindern; abgeboche ´abgebogen`.
- Abbl m. ´Apfel`; Ebbl Pl. ´Äpfel`; Abblbääm m., f. ´Apfelbaum, Apfelbäume`.
- Äbbl f. ´Apollonia, weibl. Vorname`.
- Abblgruze m. zählb. Apfelbutzen, Kerngehäuse und Stiel vom Apfel.
- abbroggle V. ´in kleinen Stückchen abbrechen,abbröckeln`; mit der Zeit bröckelt so vieles ab,an Fels,Haus,Baum und sonstigem.
- Abfäll f. ´Schläge als Strafe`durch Eltern und auch Erzieher. Abstrafung mit Stock,Riemen,Gürtel,dickem Stromkabel oder Gummischlauch u.a.,damals.
- abgedreht Adj. ´besiegt, gewonnen, im Rennen überholt`; er hat mich abgedreht ´übertroffen`.
- abjäschde V. sich abhetzten,schnell machen,sich austoben.
- abläächle Adj. unz. ´abstreiten`; jetz läächlderr sei Schandtat(sein Vergehen)ä noch ab ´nun streitet er seine Verfehlung auch noch ab`. & Ggs. eingestehen
- ablause V. ´einen günstigen Preis aushandeln, kaufen`.
- abmache V. ´Obst ernten, Bäume fällen, Vereinbarungen treffen`. mer machen`s so wiemerrs abgemacht hänn ´wie vereinbart`.
- aboadich Adj. ´abartig, sonderbar`.
- Abraad m. ´Apparat`.
- Abrillenoarr m. ´jemand der in den April geschickt (veräppelt) wurde`.
- abschdäwe V. ´abstauben, klauen, stehlen`.
- abschwängge V. 1.´abwaschen,abspülen,abschwenken. 2. Die Fahrtrichtung ändern´.
- Abweiche n. Durchfall m.
- achiele V. ´gehörig essen`; Jidd.achilah ´Speise`.
- Äddbeer f. Erdbeere.
- Äderr m. ÄÄda, ´Eiter`; die Wund dud äderre, äderrt ´eitert`.
- Affezibbl m. zählb. ´Eingebildeter,hochnäsiger Mensch`.
- ägs Interj. Ausruf der Verspottung, wobei man die Zeigefinger aufeinander reibt.
- all Adj. s isch all ´es ist alle ,nichts mehr da, leer`.RA: s isch alles all.´Es ist nichts mehr zu haben`. Beispiel: Beim Bäcker: d Weck sinn schunn all all.Kunde: joo joo, wä woar n doo doo ´wer hat denn die alle gekauft`.
- all minanner ´alle miteinander`.
- all zamme ´alle zusammen`.
- allbeed ´beide; alle beide`.
- allegebodd ´jeden Moment, ständig, andauernd, laufend`.
- allemool Bejahung. ´ja freilich, immer noch, natürlich, selbstverständlich`.
- allerhand, dess isch Adj. ´unverschämt, unmöglich, unglaublich, eine Frechheit`.
- ällerhobb Bestätigung.´also dann, also gut,machen wir es dann so; ein Befehl anzupacken, schneller zu arbeiten`.
- alleweil awweil, awwl; ´jetzt, soeben, gleich`; sinn e mol ruich ich gläb awweil kummt änns ´seid einmal ruhig ich glaube gerade kommt jemand.
- alleweil, aweil ´im Moment, soeben, heutzutage, zur Zeit, jetzt`.
- als ´gewöhnlich; von Zeit zu Zeit, ab und zu, immer wieder`; er froocht als wies uns geht ´er frägt immer wieder wie es uns geht`. Man verwendet auch: als wie; z.B.mei Schweschder isch greeßer als wie ich ´meine schwester ist größer als ich`.
- alsemool ´manchmal, ab und zu`.
- alseweil ´allmählich, so langsam, gemächlich`; er geht alseweil vornenaus ´schon mal voraus`.
- Andiffich m. Endivie f., Salatpflanze.
- Anduunich m. veraltet. ´Anton`.
- änich Adj. ´einig´.RA:Sinner eich noch änich?Nood woadn emol,bisser eier Sach(Vermögen)gedält hänn.
- änn(e)re V. ´ändern`; g(e)ännert ´geändert`.
- annand/annanner Adj. ´aneinander`.
- anne ´hin`; Beispiele zu dieser Vorsilbe: annegugge ´hinschauen`; anneschdelle ´hinstellen`; annehängge ´hinhängen`; anneleche ´hinlegen`; annegieh (veraltet), annegeh ´hingehen usw.; wu gehds anne heit ´wo führt der Weg hin heute`.
- änne ´einen, jemand, uns, mich`; er kann änne nit in Ruh losse ´er kann uns nicht in Ruhe lassen`.
- anneflieche, anneschlache V. anneblotze ´hinfallen`; annegfloche, ´hingeflogen`; annegschlache,´hingeschlagen; annegeblotzt, ´hingefallen`.
- annelange V. hin fassen.
- ännere, ännre 1.´einer`(Frau); imme,ämme ´einem`(Mann,Kind). 2.´ändern`.
- annerleit Pron. die´anderen Leute`; er isch nit wie annerleit ´ist nicht wie die andern`.
- annerschd Adj. , annerschder, ´anders, fremd, verschieden`; dess isch annerschd wie mit de Gääse gezaggert ´das ist anders als mit Ziegen gepflügt; ist nicht so einfach`.
- annezu(s), annezuusich ´auf dem Hinweg`; Ggs. häämzu(s), häämzuusich ´heimwärts`. & Ggs. herzus
- annich ´an euch`;früher: annich, heute: an eich.
- ant ´leid,weh`; dess duurem ant ´tut ihm leid`.
- Ärdebbl f. ´Topinambur, Erdäpfel`, wurden früher als Viehfutter gepflanzt.
- Aria n. ´Aufruhr, Aufsehen`; mach kä so e Aria wäche soome gläägram ´mach doch keinen Aufruhr wegen so einem Kleinkram`.
- ärre V. ´irren`; er isch ärr gange ´hat sich geirrt`, körperlich und geistig.
- Äsch f. ´Asche`; Äschekaschde ´Aufnahmegefäß für Asche`.
- aseganz V. `ganz und gar`,sisch aseganz veschwunde (veschwunne)`es ist nichtsmehr da,als hätte es sich in Luft aufgelöst`.
- ässe V. ´essen`; ich äss, du äsch, er ässt, gässe ´gegessen`.
- ausbaldoowere V. ´austüfteln, ausknobeln, ausdenken`.
- ausbligge V. ´Hülsenfrüchte aus deren Hülle machen`.
- ausenanner Adj. ´auseinander`; Ggs. zamme ´zusammen`; minanner ´miteinander`.
- ausewännich,ausewännsich ´auswendig, außerhalb`; fä d` Schuul äbbes ausewännich lehre ´für den Schulunterricht etwas auswendig lernen`.
- ausfächde V. ´ausfechten; mit Energie und Ausdauer handeln`.
- ausgngechle V. ´ausknobeln, ausknöcheln`.
- ausnitze V. ´ausnutzen`; er losst sich veel seveel ausnitze,´von seinen Mitmenschen für deren Anliegen benutzen`. E`guri gelechehääd muß merr ausnitze,´eine gute Gelegenheit muß man nutzen`.
- ausschdeh V. ´jemanden nicht leiden können`; er hat schunn veel Schmerze ausschdeh misse ´ertragen müssen`.
- Ausschdeier f. ´Brautausstattung, Heiratsgut, Mitgift`; sie hat schunn er ganzie Ausschdeier zamme.
- ausstaffiere V. einkleiden, ausrüsten, ausstatten`.
- auswärrdich Adj. ´von außerhalb,nicht von hier,fremd`; er isch nit vunn doo er kummt vunn auswärts ´er ist kein Einheimischer`.
- awa ´nein, woherdenn, keinesfalls`; Oba, kannsch moaiche wirrer kumme? awa Kind moaije gehts nit beimerr ´Opa kannst du morgen wieder kommen? nein Kind morgen geht es nicht bei mir`.
- Äwwer m. Eber.
- awwer ´aber`.
- awwer,orrer ´oder`; B. gehmerr heit schunn awwer (orrer) eascht moaje/ gehen wir heute schon oder erst morgen. awwer für oder ist veraltet.
- Ax f. ´Axt`; Axe ´Äxte` Pl.
- Azzl f. ´Elster`; heute:´Elschderr`.
- azzle V. ´klauen, stehlen`.